Villeroy & Boch
Allgemeines zum Armaturenhersteller

Villeroy & Boch ist ein deutscher Keramikproduzent. Rund 6.400 Mitarbeiter erzielten im Jahr 2022 an 13 Produktionsstandorten, davon vier in Deutschland, einen Umsatz von rund 995 Mio. Euro. Das Unternehmen exportiert in 125 Länder weltweit.

Die Historie

Das Unternehmen Villeroy & Boch wird 1748 vom königlichen Kanonengießer François Boch gegründet, der sich für einen beruflichen Neuanfang entscheidet. Mit seinen drei Söhnen beginnt er mit der Produktion von Keramikgeschirr. Zu den ersten Absatzmärkten zählt Luxemburg. 1791 erwirbt der Kaufmann Nicolas Villeroy gemeinsam mit zwei Partnern eine Steingutfabrik in Wallerfangen. Er benutzt als einer der ersten Kohle als Brennstoff und wendet ab 1815 das Kupferdruckverfahren an.

Quantensprung und Fusion

Die 3. Generation der Bochs erhöht die Produktqualität weiter, zudem gelingt ein Quantensprung: Jean-Francois Boch entwickelt hell weißes, sehr festes Steingut. Dieses sieht Porzellan sehr ähnlich, ist aber viel günstiger, sodass viel mehr Leute das Geschirr erwerben können. Für diese Innovation wird das Unternehmen 1822 erstmals ausgezeichnet. 1836 fusionieren die beiden Konkurrenten Boch und Villeroy miteinander. Im Laufe der Jahre entwickelt sich das Unternehmen zu einem der ersten weltweit agierenden Konzerne. Ende des 19. Jahrhunderts beginnt Villeroy & Boch mit der Großproduktion von Wannen und Toiletten.

Auswirkungen der Weltkriege

1920 wird das Saargebiet im Zuge des Versailler Vertrages vom deutschen Reich abgetrennt. Die dortigen Werke sind daher vorerst nicht mehr für den deutschen Markt verfügbar. In den 20er und 30er Jahren dominiert auch bei Villeroy & Boch der nüchterne Bauhaus-Stil. Nach dem Zweiten Weltkrieg werden die stark beschädigten Werke im Osten Deutschlands zunächst enteignet, während die saarländischen Werke bis 1959 in den französischen Wirtschaftsraum eingegliedert sind.

Weitere Expansion und Umstrukturierung

1971 expandiert der Konzern weiter: Der Konzern liefert erstmals nach Japan. Einige Jahre später übernimmt Villeroy & Boch die Porzellanmanufaktur Heinrich in Selb, die das Bone China-Geschirr herstellte und seit 1955 Herrscherhäuser und Päpste belieferte. In den darauffolgenden Jahren strukturiert sich das Unternehmen um und wagt unter anderem den Sprung an die Börse. Der Expansionskurs setzt sich auch im neuen Jahrtausend vor allem im asiatischen Raum fort. Im Jahr 2023 feiert das Unternehmen sein 275-jähriges Bestehen.

Das Portfolio

Auch wenn Villeroy & Boch ein Keramikproduzent ist, ist dies nicht das Einzige, was das Unternehmen im Portfolio hat. Neben einem umfangreichen Angebot an Keramikspülen bietet der Hersteller nämlich auch Armaturen und Küchenzubehör wie Schneidbretter, Einsatzsiebe oder Einhängeschalen an. Ursprünglich war, wie bereits erwähnt, Villeroy & Boch spezialisiert auf die Produktion von hochwertigem Keramikgeschirr. Auch heute noch ist dies ein wichtiger Baustein im Portfolio, sodass Sie nicht nur ihren Wasserplatz, sondern gleich Ihr gesamtes Geschirr von Villeroy & Boch erwerben können.

Weiteres Sortiment

Auch im Bad ist das Unternehmen mit einer breiten Produktpalette präsent: Von Waschtischen und -becken über Toiletten, Dusch- und Badewannen über Armaturen bis hin zu Badmöbeln und Zubehör ist alles erhältlich. Wer es extravagant mag, kann sich sogar einen Whirlpool einbauen lassen.