An dieser Stelle kommt die Küchenrückwand ins Spiel. Als Küchenrückwand wird die anbringbare Wandverkleidung zwischen den Arbeitsplatten und den Oberschränken bezeichnet. Die Fliesen oder die Tapete werden also durch ein anderes Material ersetzt. Im Vergleich sind Küchenrückwände genauso effektiv im Schutz der Wand wie die Fliesen, sie haben aber dazu den Vorteil, dass ein Großteil der Materialien, die für Rückwände verwendet werden wegen ihrer glatten fugenlosen Oberfläche einfacher zu säubern sind. Die Vielfalt an auswählbaren Rückwänden bietet mehr Raum für individuelle Gestaltung, als es der herkömmliche Fliesenspiegel tut. Hierbei existiert eine große Auswahl an verwendbaren Materialien mit jeweils unterschiedlichen Eigenschaften und Vorteilen. Gestalterisch öffnen sich hier Möglichkeiten diesen Teil der Küche nach den eigenen Vorlieben anzupassen und auf den Rest der Küche abzustimmen. Die Entscheidung für ein Material bei der Rückwand kann sich wegen der großen Auswahl als schwierig erweisen. Es ist deswegen ratsam, sich einen guten Überblick zu verschaffen, bevor eine Entscheidung getroffen wird. Für diesen Zweck erhalten Sie im Folgenden einen kurzen Überblick über die Materialauswahl, die Sie für Ihre eigene Küchenrückwand haben.

Ein äußerst beliebtes Material für die Küchenrückwand ist Glas – genauer gesagt sogenanntes Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG). Glasrückwände zeichnen sich dadurch aus, dass sie einfach zu säubern und kratzfest sind. Die Lichtreflexionen im Glas sorgen optisch für einen hochwertigen Eindruck und verleihen der Küche durch die Spiegelung zusätzliche räumliche Tiefe. Als Alternative zum recht kostenintensiven ESG, existiert auch Acrylglas als beliebte Option. Acrylglas ist vergleichsweise eher auf der günstigeren Seite einzuordnen und bringt dennoch viele der gleichen Vorteile mit sich wie das Einscheiben-Sicherheitsglas. Beide Glasvarianten sind robust, hygienisch und lassen sich mit Farben oder Bildmotiven hinterlegen, um möglichst jeden Geschmack abdecken zu können. Acrylglas ist wesentlich leichter als ESG und kann somit einfacher eingebaut werden. Das ESG ist hingegen hitzeresistenter und kann ohne Bedenken in der Nähe von Herdplatten eingebaut werden. Acrylglas bietet diese Hitzebeständigkeit nicht an.

Für diejenigen, die in ihrer Küche eine Metall-Ästhetik vorziehen, bieten Edelstahl und Aluminiumverbunde zwei passende Optionen an. Aluminium und Edelstahl zeichnen sich beide dadurch aus, dass sich diese Materialien fugenfrei anbringen lassen. Küchenrückwände dieser Art lassen sich sehr einfach reinigen und erlauben so mit nur wenig Aufwand, eine hygienische Küche zu führen. Das metallische Aussehen verleiht der Rückwand des Weiteren eine hochwertige Erscheinung. Sowohl Aluminium als auch Edelstahl sind recht anfällig für Kratzspuren. Gerade beim Reinigen ist deswegen auf die Nutzung der korrekten Mittel zu achten. Im Vergleich ist Edelstahl deutlich langlebiger und widerstandsfähiger als Aluminium. Ebenso ist Edelstahl absolut resistent gegen Rost, wohingegen Aluminium sich durch geringes Gewicht und den kostengünstigen Preis auszeichnet.

Die Optik einer Rückwand aus Gestein in der Küche in nahezu unvergleichbar. Insbesondere Naturstein als Material verleiht jeder Küche einen ganz eigenen Eindruck. Die verwendeten Natursteine haben einen jeweils komplett einzigartigen Farbverlauf und eine individuelle Maserung. Somit sieht kein Exemplar aus wie das nächste. Allerdings muss bei Rückwänden aus Naturstein besonders auf Verschmutzung durch Säurehaltiges und Fettspritzer geachtet werden, da das Material recht saugfähig ist und so Schaden von sich trägt. Quarzstein hingegen hat eine porenfreie Oberfläche und ist somit deutlich resistenter gegen Spritzer und allgemein pflegeleichter. Dennoch bietet Quarzstein einzigartiges und natürliches Aussehen, welches sich besonders gut dazu eignet, optisch mit dem Material der Arbeitsplatte abgestimmt zu werden.

Wer auf eine natürliche Optik in der Küche setzt, der ist mit einer Küchenrückwand aus Massivholz gut beraten. Ähnlich wie bei der Rückwand aus Naturstein sind die alle Platten aus Massivholz aufgrund der individuellen Maserung ein Unikat. Unter den verschiedenen Materialien hat das Holz mit die stärkste Wirkung auf die Ausstrahlung und Atmosphäre eine Küche. Wer sich für dieses Material entscheidet, sollte sich allerdings ebenfalls bewusst sein, dass Massivholz zu den weniger pflegeleichten Materialien gehört. Fette und Wasserdampf schaden dem saugfähigem Holz, wodurch es in den Bereichen nahe bei den Kochflächen schnell zu Verschleißerscheinungen kommen kann. Um dies so gut es geht zu vermeiden, ist regelmäßige Pflege der Rückwand mit dafür vorgesehenen Ölen äußerst wichtig. Des Weiteren ist Massivholz nicht kratzfest, darauf sollte beim Arbeiten in der Nähe der Rückwand folglich beachtet werden.

Um mit einem pflegeleichtem Material eine Holz-ähnliche Ästhetik zu erzielen, kann man eine Rückwand aus Laminat verwenden. Auch andere Materialien wie z. B. Stein oder Beton lassen sich mit Laminat abbilden, da der Kunststoff sehr vielseitig bedruckbar ist. Die Oberfläche ist glatt, porenfrei und kann, egal ob bei nassen oder trockenen Verschmutzungen, im Handumdrehen gesäubert werden. Der dekorative Kunststoff ist zwar weniger hochwertig als Naturstein oder Massivholz, kann aber dafür recht günstig erworben werden. Zusätzlich sind Rückwände aus Laminat stoß- und kratzfest, allerdings vertragen sie keine extreme Hitze. Neben einem elektronischen Kochfeld hat man mit Laminat kein Problem, sollte es sich aber um einen Gasherd handeln, dann sollte in den Bereichen neben der offenen Flamme lieber auf ein anderes Material gesetzt werden.